AKTUELL:
von Martin G. Wanko
Regie: Alfred Haidacher
bis: 18.01.2025
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DETAILINFOS:
Willi HengstlerProteus Höhle
Regie: Eva WeutzPremiere: 09.06.2021
Termine:
mit: Alfred Haidacher, Christian Krall, Walther Nagler, Petra Pauritsch und Gerd Alois Wildbacher
Assistenz: Andrea Gutschi
Technik: Peter Spall
Bühne: Alfred Haidacher/Eva Weutz
Kostüme: Eva Weutz
Wir bitten diesmal wegen der Covid-19 Registrierung und der notwendigen Platzzuweisung um Reservierung unter +43 664 97 33 184. Oder: reservierung@tik-graz.at
Achtung: Kassaöffnung und Info ab 19 Uhr
Einlass ab 19.45 Uhr nach 3G-Kontrolle (Getestet, Genesen, Geimpft) gemäß geltender Covid19-Verordnung; FFP 2-Maskenpflicht in den Theaterräumlichkeiten
Und hier gibt es noch die Möglichkeit unsere Produktion „Alice in Crazyland“ On Demand zu sehen.
Proteus Höhle ist kein antikes Drama. Vielleicht so könnte man sagen, ist es ein Theaterstück, in dem ein antikes Drama vorkommt. Früher konnte sich der berühmte Feldherr sein Abbild auf eine Münze prägen lassen und so seine Macht präsentieren, heute, in einer Zeit, wo hauptsächlich Tote Münzen und Geldscheine zieren, gibt es eine viel einprägsamere Möglichkeit Macht zu zeigen: Medienpräsenz.
In Proteus Höhle gibt Willi Hengstler seinen antiken Helden genau diese Möglichkeit. Das Smartphone als Tor zur (Außen-) Welt. Raus aus den Schatten von Platons Höhlengleichnis und rein in die Medienwelt des 21. Jahrhunderts. Vom antiken Drama ins Heute, ein Katzensprung, wenn man sich mutig ins a-Chronologische wagt. Und genau darum geht es hier, alles ist möglich, jede Zeit-Epoche ist gleichberechtig, alles verschwimmt ineinander zu einem unterhaltsamen, mediengeilen Ganzen. Die Antike mag manchen vielleicht sehr fern erscheinen, aber auch in unserem Inneren sitzt so ein kleiner archaischer Barbar, der nur darauf wartet, auch einmal zum Zug zukommen.
Autor Wilhelm Hengstler: „Mit der strapazierten Denkfigur ‚damals auch schon‘ bzw. ‚was lernen wir aus der Geschichte?‘ wird das Einmaligkeitsgefühl der Gegenwart relativiert, Luft aus überschwappenden Diskussionen genommen und die Möglichkeit einer alternativen Strategie skizziert. In der intellektuellen Farce werden die Krokodilstränen schneller Betroffenheit und der Furor der Überforderung weggelacht, das dabei avisierte, humane Ethos nur scheinbar nicht mehr ernst genommen. Vor dem fernen Hintergrund der Spätantike stellt sich gleichsam durch die Perspektive des Proteus, aktuell gesellschaftliche Mentalität dar.“