AKTUELL:
von Martin G. Wanko
Regie: Alfred Haidacher
bis: 18.01.2025
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DETAILINFOS:
Hannelore Schmid und Thomas TopplerEIN BESCHEIDENERER VORSCHLAG
Gastspiel von: HERMINENTHEATERRegie: Thomas Toppler
Premiere: 12.05.2023
Termine:
Es spielen: Ambra Berger, Peter Bocek, Ida Golda, Kristóf Szimán und Thomas Toppler
Regie/Konzept: Thomas Toppler
Text: Hannelore Schmid, Thomas Toppler, Ensemble
Bühnenbild: Michael Strasser
Kostüm: Eva-Maria Mayer
Dramaturgie: Hannelore Schmid
Produktionsassistenz: Stefan Kurt Reiter
Licht: Katja Thürriegl
„Wenn du den Leuten die Wahrheit sagen willst, bring sie zum Lachen, sonst werden sie dich töten.“ Oscar Wilde
Ausgezeichnet mit dem Nestroypreis für die beste Off-Produktion 2022 touren die Bouffons mit ihrem Stück „Ein bescheidenerer Vorschlag“ durch Österreich!
Bucklig, dreckig, mit fehlenden Gliedmaßen treten sie auf die Bühne und wollen geliebt werden. Sie beginnen ein Spiel, bei dem alles erlaubt ist – oder auch nicht …
Als Bouffon bezeichnete man im Mittelalter Menschen, die körperlich oder geistig von der Norm abwichen. Auf den Jahrmarktsbühnen wurden sie verlacht. Heute verteufeln wir Vorurteile und Intoleranz, aber immer noch drängen wir, von Archetypen gesteuert, anders Denkende, Fühlende und Aussehende ins Abseits. Durch sein Erscheinungsbild wird jede Gestik des Bouffons zur Parodie, er hält dem Publikum einen Zerrspiegel vor. Als unterstes Glied der Gesellschaft ergreift er das Recht, sich tabulos über alle lustig zu machen – im Bewusstsein, dass jeder Schritt Vertreibung bedeuten kann.
Die Truppe der Bouffons ist mit ihrem Shakespeare-Programm ins Theater eingeladen. Und frei nach der Satire „Ein bescheidener Vorschlag“ von Jonathan Swift von 1729, in dem er als Lösung für die Überbevölkerung und den Hunger in Irland vorschlägt, Kinder von Armen als Nahrungsmittel zu nutzen, unterbreiten die Bouffons einen noch bescheideneren Vorschlag. Zugleich gibt es gruppenintern Probleme. Ein Mitglied ist nichtösterreichischer Herkunft und durchläuft das Asylverfahren. Dabei begegnet der Bouffon mit Migrationshintergrund Vertreter*innen der vier Staatsgewalten und erfährt Tugenden und Tücken des Rechtsstaates am eigenen Leib. Ihr bescheidenerer Vorschlag hat der Kompanie eine Anklage eingebracht, doch bis zur Urteilsverkündung muss das Unterhaltungsprogramm weitergehen. Die Bouffons garantieren Shakespeare-Szenen vom Feinsten!
In ihrem Stück hinterfragen Thomas Toppler und Hannelore Schmid moralische Grenzen. Die Bouffons eröffnen einen rechtlosen Raum, in dem die Regeln der Political Correctness nicht gelten und das Publikum eigene Wertvorstellungen auf ihr Fundament hin überprüfen kann. Aber Vorsicht! Die Gunst der Anwesenden darf nicht verloren werden.