AKTUELL:
von Martin G. Wanko
Regie: Alfred Haidacher
bis: 18.01.2025
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DETAILINFOS:
Lilly JäcklPsychopax 0.1
Regie: Eva WeutzPremiere: 03.04.2024
Termine:
mit: Ute Veronika Olschnegger, Walther Nagler, Alexander Lainer, Emilie Haidacher, Leo Weingerl, Stefanie Laurich, Lilli Marie Wrann, Konstantin Kern
Technik: Peter Spall
Kostüm: Eva Weutz
Bühne: Alfred Haidacher, Eva Weutz
Eine Parabel über die Weltflucht von Entmachteten.
Anna, Mutter einer pubertierenden Tochter, versucht Miklós, mit dem sie seit Jahren in ihren Träumen eine Liebesbeziehung führt, in der Realität zu finden. In ihren Träumen macht sie mit ihm die Erkennungsworte „ Es ist egal, wie lang der Weg ist“ aus, schreibt diesen Schriftzug überall hin, in der Hoffnung dass er ihn vielleicht sieht, und wenn er wirklich lebt, darauf antwortet. Was die anderen denken ist ihr längst völlig egal, auch ihrer Tochter ist es mittlerweile unmöglich, sie emotional zu erreichen. Abhänging von Valium verbringt sie ihre gesamte Freizeit wenn möglich im Schlaf.
Valium wurde v.a. in den 70er und 80er Jahren in großen Mengen verabreicht, und zwar vorwiegend an Hausfrauen. Millionen abhängiger Frauen haben nie einen Entzug gemacht, die meisten Hausärzte verschrieben es einfach lebenslänglich, denn ein Entzug ist nur stationär möglich und gilt als außerordentlich kräftezehrend.
Das stille Leid der Frauen: Man spricht und sprach nicht darüber. Gründe, aus dem Alltag flüchten zu wollen, gibt und gab es genug. Bis heute gilt die Devise: Solange man das eigene Leid verstecken kann, funktioniert doch alles, da das gesellschaftlich relevante Frau-sein sowieso (eine möglichst makellose) Fassade darstellt. Dafür eignen sich Benzodiazepine recht gut. Psychopax heißt soviel wie „Seelenfrieden“ und ist hochdosiertes Valium.