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Targets Lilly Jäckl

Targets

Regie: Bernd Sracnik

Premiere: 13.12.2014

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mit: Alfred Haidacher, Wera Köhler, Christian Krall,
Alexander Kropsch, Tino Sekay, Michael Spiess

Technik: Peter Spall
Kostüme: Eva Weutz

Targets, Ziele also, sind wir für Großkonzerne wie Facebook. Die Grazer Regisseurin und Autorin Lilly Jäckl verhandelt im gleichnamigen Stück diesen unseren Status und zeigt, wie die Wissensgesellschaft nichts mehr weiß. Ein Stück über Demenz in jeder Hinsicht.

Osiris ist immer öfter verwirrt und orientierungslos, wenn er durch die Stadt spaziert. Seine Welt gerät aus den Fugen. Bezugspunkte lösen sich in Luft auf. Plötzlich kommt die Wahrheit ans Tageslicht: Er hat alle Anzeichen von Demenz. Darauf wird er aus der Firma geworfen und umgehend der allmächtigen Mühle ärtzlicher Betreung übergeben, aus der er nichtmehr wiederkehren wird. Osiris Sohn, der im Geheimen schon längst Star einer stetig anwachsenden Internet-Community ist, verdient sein Geld mit selbst programmierter Überwachungs-Software für den privaten Gebrauch. Isis versucht, die beste Betreuung für ihren Mann Osiris zu ermöglichen, was bedeutet, dass sie immer mehr arbeitet. Sie kämpft kraftvoll an gegen das Schicksal und schlittert in ein Burnout, aus diesem wird eine Depression und aus der Depression der Inbegriff einer schönen, passiven Mutterfigur wie wir sie von Marien- und Isisdarstellungen her kennen. Ein Frauenbild, das Generationen geprägt hat. Als Osiris bereits schwer erkrankt unrettbar in den Tiefen des vollautomatisierten „Fürsorglichen Wohnens“ versunken ist, gelingt seinem Sohn der Durchbruch: Horus, rächt sich am ehemaligen Arbeitgeber und gründet mithilfe seiner treuen Online-Gemeinde die neue Religion S.D.E.D.G., in der Konzerne und Werbeeinschaltungen als omnipresente, heilige Geister fungieren, der Mensch durch das Vertrauen auf Algorithmen in eine neue Bewusstseinsstufe übertritt und „richtiger“, d.h. identitätsstiftender Konsum ehemalige Ethik ersetzt. Doch am Ende schlägt das Unberechenbare zu und hebt auch diese Welt aus den Angeln.

„EGUWG“. Es gefiel uns wirklich gut“ (Wiener Wortstätten)

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